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I Trapet, Prasignopass, Bergell
 

Instandsetzung Treppenanlage

Rekonstruktion und Instandsetzung

 

Bauherrschaft: Gemeinde Bergell

Jahr: 2022

Kosten: CHF 170'000

Baubegleitung: Denkmalpflege Kanton Graubünden

ARGE mit: Emmanuel Weber, Gelterkinden

Gerüst: Luzi Gerüstbau AG, Cazis

Transporte: Bruno Loi AG, Avers

Helikopter: Heli Bernina AG, Samedan

 

Projektmitarbeit:

T. Neuweiler GmbH

Emmanuel Weber

Kaspar Zehnder

Xavier Sartoretti

Valentin Albani

Kurzbeschrieb

Instandsetzung und Mauerwerksrekonstruktion der historischen Treppenanlage von nationaler Bedeutung. Sicherung von absturzgefährdeten Abschnitte und Unterhaltsarbeiten.  

Vorgeschichte

Aufgrund von substanziellen Schäden an der Treppenanlage «I Trapet» am Prasignolapass beabsichtigte die Gemeinde Bergell ein Sanierungsprojekt. Anhand der Untersuchungen vor Ort verfassten wir daraufhin eine Dokumentation mit Schadenserfassung und Massnahmekonzept. 

 

Konzept und Arbeiten

Die Rückbauarbeiten begannen mit der Installation von mobilen Alu-Portalkrane für das Herausheben der schweren Steine. Damit der stark überhängende und instabile Abschnitt sicher und ohne abrupten Einsturz abgebaut werden konnte, musste er
vorgängig gesichert werden. Es zeigte sich, dass das Mauerwerk sehr stark und bis in die vordere Mauerschale mit Hummus durchsetzt ist, was dem Steinmaterial offensichtlich geschadet hat. Viele Steine sind entgegen ihrem natürlichen Lager mehrmals gebrochen und verlieren dadurch ihre statische Funktionsfähigkeit. Entgegen der vorgängigen Annahme fanden sich keinerlei Hinweise auf die Bearbeitung des Felsens für ein besseres Auflager der Fundamentsteine. Jegliche Fundamentsteine wurden direkt auf den abschüssigen Felsen gebaut, was die konstruktiven Schwierigkeiten zusätzlich unterstreicht.


Zahlreiche ursprüngliche Mauersteine sind durch die Witterungseinflüsse und hohen Druckeinwirkungen nicht mehr funktionsfähig und mussten durch neues Material ersetzt werden. Dazu wurde einerseits Steinmaterial in unmittelbarer Umgebung aus grösseren Felsblöcken abgespalten und mit grossem Aufwand an den Verwendungsort transportiert. Andererseits wurde im untenliegenden Geröllfeld stabile, schwere Steinplatten ausgewählt und mittels Helikopter zur Baustelle transportiert. Der Transport und des Versetzten von grösseren Steinblöcken auf der Baustelle erfolgt mittels Seilzügen und mobilem Portalkran oder mit Metallrollen und Holzrampen.


Die Art der rekonstruktiven Instandstellung konzentrierte sich auf ein möglichst authentisches, dem Bestand angepasstes Mauerbild. Das locker geschichtete und nicht zwingend streng linietreue Mauerwerk ist eindrücklich waagerecht gemauert, was bei der Rekonstruktion
ebenfalls angestrebt wurde. Aus optischen Gründen wurden die sichtbaren Flächen der Steine, wenn immer möglich mit ihren natürlichen Bruchflächen ausgebildet. Im Unterschied zur ursprünglichen Bauweise wurde der Fels jedoch für die Auflager der
Fundamentsteine den Möglichkeiten entsprechend bearbeitet, um die statische Belastbarkeit zu erhöhen. Dementsprechend wurden die Fundamentsteine ohne Gegenanzug in den abschüssigen Felsen eingearbeitet, was aus unserer Sicht eine massive Verbesserung der Statik und der Lebensdauer der Abschnitte beinhaltet.

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